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Während in der germanistischen Forschung und Lehre lange Zeit vorrangig der so genannte frühe und klassische Minnesang (von etwa 1150 bis einschließlich Walther von der Vogelweide um 1220) Beachtung fand, richtet sich das Interesse seit einigen Jahren immer stärker auf den so genannten späteren oder nachklassischen Minnesang des 13. Jahrhunderts nach Walther von der Vogelweide. Das studienbuch führt systematisch in die wichtigsten jüngeren Forschungspositionen zum späteren Minnesang und in die zentralen Koordinaten der Gattungsgeschichte im 13. Jahrhundert ein (Textbestand und -überlieferung, wissenschaftliche Ausgaben, Autoren- und Liedtypen, Verhältnis zwischen Minnesang und Sangspruchdichtung, Melodieüberlieferung und Minnesang als Musik, Rolle von Mündlichkeit und Schriftlichkeit für Textproduktion und -rezeption). Anschließend werden die wichtigsten Autoren und Liedtypen der Epoche vorgestellt. Im Anschluss an eine orientierende Einleitung zum Thema des jeweiligen Kapitels werden die generelleren Tendenzen der Gattungsgeschichte und die Besonderheiten der einzelnen Autoren und Liedtypen anhand konkreter Textbeispiele erklärt. Auf diese Weise wird das Überblickswissen auf anschauliche, gut verständliche Weise vermittelt, die Ableitung der beschriebenen gattungsgeschichtlichen Entwicklungszusammenhänge bleibt an den Texten selbst überprüfbar, der interpretatorische Umgang mit Einzeltexten wird exemplarisch vorgeführt. Das Buch enthält ein aktuelles Literaturverzeichnis und wird durch ein Sachregister erschlossen, am Ende jedes Einzelkapitels ist die für einzelne Autoren und Liedtypen relevante Literatur chronologisch zusammengestellt, so dass strukturierte Einstiege in die Forschung ermöglicht werden.
Aus dem Inhalt:
Zur Orientierung: Minnesang im 13. Jahrhundert nach Walther von der Vogelweide - Tagelieder: Liedtyp und Sinnkonstruktionen - Höfische Liebe im satirischen Spiegel: Neidhart - Metaphorische Arbeit am Liebeskonzept: Burkhard von Hohenfels - Euphonie und Emphase: Gottfried von Neifen - Mit System vom Leid zur Freude: Ulrich von Liechtenstein - Pastourellenmotive, der Formtyp Leich und die Minnesang-Freude beim Tannhäuser - Parodien auf den Frauendienst bei Ulrich von Winterstetten und Steinmar - Freude im Allgemeinen und Sprachartistik: Konrad von Würzburg - Liebe als Weltprinzip, Liebe als Innerlichkeit: Frauenlob (Heinrich von Meißen) - Städtische Anstrengungen: Johannes Hadlaub - Literatur, Register
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