Migration und nationaler Wohlfahrtsstaat
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Die herkömmliche Migrationsforschung untersucht Migration und ihre Folgen in den Wanderungszielregionen oft unter den Gesichtspunkten der "Integration" und der "sozialen Ungleichheit". Das vorliegende Buch wählt demgegenüber einen differenzierungstheoretischen Zugriff. Es wird gezeigt, daß Migrationsformen abhängig von der primären Differenzierungsform einer Gesellschaft und den damit verbundenen Inklusions- und Exklusionsformen variieren. Als Versuch der Realisierung von Inklusionschancen ist Migration in der modernen Weltgesellschaft zunächst aufgrund der hier gültigen Inklusionsbedingungen wahrscheinlich und erwartbar. In der Perspektive einer Theorie der funktionalen Differenzierung kann man jedoch sichtbar machen, daß Wanderungen durch die Überschreitung von Staatsgrenzen zu einem genuin politischen Problem werden, weil Migration die politische Einteilung der Weltbevölkerung in Staatsbevölkerungen in Frage stellt. Diese Überschreitung bringt Migranten in eine prekäre Beziehung zu nationalen Wohlfahrtsstaaten. Der Autor bietet eine theoretische Bestimmung des Verhältnisses von Migration und nationalem Wohlfahrtsstaat, die in weiteren empirischen Forschungen zu bewähren sein wird.
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