Metaphysik und Moderne
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Der Band versammelt neue Beiträge zu Thomas Mann und dem geistesgeschichtlichen Kontext der deutschen und dänischen Literatur im Umbruch von Realismus zur Moderne. Im Mittelpunkt: die fruchtbare Wechselbeziehung von philosophischem Denken und literarischem Schreiben, deren exemplarischen Bezugspunkt die Moderne in der Philosophie Arthur Schopenhauers und ihrer Perspektivierung durch Friedrich Nietzsche findet. Es ist der Verlust einer absoluten sinngebenden Instanz in der Moderne, der das einzelne Subjekt auf die Grenzen menschlicher Existenz zurückwirft und die Sinnfrage angesichts des Todes und der Vergänglichkeit des Menschen neu stellt. Mit den literarischen Antworten auf den Wegfall überlieferter metaphysischer Sinngebungsmodelle dringen die Beiträge dieses Bandes ins metaphysische Gravitationszentrum am Aufbruch zur Moderne vor. Behandelt werden neben Thomas Mann und Wilhelm Raabe u. a. Theodor Storm, Henrik Pontoppidan, Hofmannsthal und Rilke.
Inhalt
Vorwort
Andreas Blödorn/Sören R. Fauth: 'At blive sig selv' og 'ad være sig selv'
1. Zwischen Genialität und Wahnsinn: Paradigmen der Moderne
Sven Aage Jörgensen: Der tolle Moltke
Rasmus Fog: Kreativitet, Genialitet og Hjerneforskning
Uffe Hansen: Gottfried Kellers Pankraz der Schmoller als 'realistischer' Text
Sören Schou: Leif E. Christensens Hundebænken - en fortælling om ondskab
Matthias Koßler: Ästhetik als Aufklärungskritik bei Schopenhauer und Nietzsche
2. Grenzen zum Jenseits: Metaphysische Positionen in der Moderne
Heinrich Detering: 'Der blinde Fleck der Sprache'. Adnoten zu einem Paradoxon
Sören R. Fauth: Metaphysischer Realismus und Willensverneinung in Wilhelm Raabes Erzählungen Zum wilden Mann, Unruhige Gäste, Die Akten der Vogelsangs und Wunnigel
Gisli Magnusson: Rilke und der Okkultismus
Steffen Arndal: 'Ohne alle Kenntnis der Perspektive?' Zur Raumperzeption in Rainer Maria Rilkes Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
Karin Wolgast: Metaphysische Modernität verkleidet als mittelalterliche mysteria: Hugo von Hofmannsthals Jedermann in der Inszenierung von Max Reinhardt
3. Diesseitige Welt und metaphysische Ahnung bei Thomas Mann
Bengt Algot Sörensen: Thomas Manns Tristan im Kontext der europäischen Dekadenz
Andreas Blödorn: Perspektivenwechsel und Referenz. Zur Metaphorik des Todes in Thomas Manns frühen Erzählungen
Herbert Lehnert: Nietzsche-Vision und Nietzsche-Kritik in Thomas Manns Werk
Christian Gloystein: Moderne und Ambivalenz im Zauberberg
Ruprecht Wimmer: Die 'perspektivenschöne Hauptstadt'. München im Doktor Faust
Hermann Kurzke: Thomas Mann verstehen. Zu Geschichte und Gegenwart seiner Inanspruchnahme
Manfred Dierks: Abschied mit Thomas Mann
Börge Kristiansen: Schriftenverzeichnis
Folgt in ca. 10 Arbeitstagen