Menschenrechte versus Menschenwürde
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Seit der Erklärung der Menschenrechte gab und gibt es keine andere Kultur auf diesem Globus, die die Gleichheit aller Menschen so explizit und radikal verficht wie die unsere, die bürgerliche. Und keine andere Kultur hat historisch die Menschenwürde so sehr verletzt, hat so sehr entmenschlicht wie die unsere: Die die allgemeine Gleichheit verkündeten, waren Eroberer und Sklavenhalter. Manche Kultur ist an geringeren Widersprüchen zerbrochen - nicht die bürgerliche. Wie sie aber überlebte mit solch ungeheurem Widerspruch, wie sie ihn, getrieben vom eigenen Legitimationsbedarf, zu rechtfertigen versuchte mit der biologistischen Ent-Menschlichung der Anderen, der eigenen Überhöhung durch die Usurpation von Vernunft und Kultur, durch die Europäisierung der Erscheinung der Welt - das wird hier nachgezeichnet. Gezeigt wird, wie jener Widerspruch dann verschwand in einer Kultur der Diskriminierung, im Widerruf der Menschenrechte in Praxis und Ideologie, in der Wandlung eines bürgerlichen »Universalismus« zur Herrschaftsideologie. Unser Erbe als Kinder dieser Diskriminierungskultur ist »die Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein«. Sozialisiert in einer solchen Kultur, identifiziert mit ihr, genügt unser guter Wille allein nicht. Schon das Gespräch um die Menschenrechte muss misslingen ohne die Einsicht, dass die bürgerliche Kultur selbst die Universalität ihrer Menschenrechte längst praktisch widerrufen hat, es wird misslingen ohne die Konsequenzen aus dieser Einsicht.
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