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Melchior Russ: Cronika

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Die «Cronika» ist die erste erhaltene Luzerner Stadtchronik und reicht von den legendenhaften Anfängen der Stadt bis zum Jahr 1414. Sie ist ein Zeugnis ratsnaher städtischer Geschichtsschreibung des Spätmittelalters an der Schwelle zur Neuzeit. Im Jahr 1482, nur ein Jahr nach dem Stanser Verkommnis, begann der Luzerner Melchior Russ seine Arbeit an einer Chronik der Stadt Luzern. Vom Ursprung der Stadt bis in die Gegenwart des Schreibers sollte der Text die Geschichte der Stadt Luzern und ihrer Verbündeten beschreiben. Aus unbekannten Gründen konnte der Chronist sein Werk nicht vollenden und die in der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern aufbewahrte Handschrift blieb Fragment. Geschichtsschreibung im Mittelalter bedeutet Kompilation, eine Technik, welche Melchior Russ meisterhaft beherrschte. So schöpfte er über weite Strecken aus der Berner Chronik des Conrad Justinger, bezog aber auch Werke von frühhumanistischen Autoren mit ein. Als «kreativer Kompilator» setzte Russ seine Quellen in durchaus eigenständiger Weise neu zusammen und nahm jede Gelegenheit wahr, die Leistungen der Luzerner zu unterstreichen. So treten die Luzerner als handelnde Personen auf bei Ereignissen, an denen sie sicher nicht beteiligt waren, wie etwa dem Königsmord von Windisch. Daneben enthält die Cronika Textstellen, welche von motivgeschichtlicher Bedeutung sind, vor allem die sogenannte Urner Version der Tellengeschichte, in der Tell den Landvogt noch von der Tellsplatte aus erschiesst.Die vorliegende Arbeit bringt eine neue Edition des Textes in einer buchstabengetreuen und zeilengenauen Transkription und einen Kommentar.
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Preis

59,00 CHF

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