Meditation und Erinnerung in der Frühen Neuzeit
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Meditation ist in vielen Religionen und Kulturen weit mehr als nur sinnende Betrachtung. Sie wird als Übung praktiziert und als Lebensform gelebt, die den Menschen in seiner Ganzheit umfasst und für die Erfahrung einer transzendenten Wirklichkeit freimachen soll: sei es das letzte und eine Sein der kosmischen Realität oder das Leben Jesu Christi.In der christlichen Tradition haben die »geistigen Übungen« ihren Ursprung in der monastischen Lebensform, wurden im Mittelalter vom Klerus übernommen und allmählich in die Welt der Laien vermittelt. Im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit erlangten Meditationsanleitungen und -bücher weite Verbreitung, waren die »Bestseller« der Zeit. Für die Literatur der Frühen Neuzeit schließlich ist die Meditation von großer Bedeutung: Sie bringt den »Kopff in das Hertz«, führt durch den Garten und die Hölle, ist einsam und gesellig, schmerzt und erinnert, mahnt, tröstet und erbaut. Die Beiträge widmen sich den vielfältigen Formen der Meditation in theologischen, literatur- und kunstwissenschaftlichen Perspektiven. Sie untersuchen einerseits die Bedeutung von Erinnerungsformen für die Meditation und andererseits die Bedeutung der Meditation für die allmähliche Entwicklung von Individualität.
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