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Über Walter Benjamin ist viel geschrieben worden. Seinen begrenzten Wirkungs- und Veröffentlichungsmöglichkeiten zu Lebzeiten steht heute eine breite internationale Forschungsliteratur gegenüber. Sein Werk gilt vielen als das eines >Außenseiters< und >nonkonformistischen< Intellektuellen, wenn nicht gar eines >Genies<, das Motive ungeachtet theoretischer Strömungen und historisch-systematischer Probleme >entwendet< und als Vehikel seines an sich schwer in eine Tradition einzuordnenden Denkens nutzt. Aus dem Blick gerät dabei, dass Benjamins Studien in direkter Auseinandersetzung mit politischen Gruppierungen, Klassenkämpfen und sozialen Bewegungen entstanden sind und ihr Gegenstand, wie Benjamin sagt, erst »in der historischen Perspektive konstruiert wird«.
Das von Walter Benjamin verarbeitete historische Material und die Frage, wie und warum es für ihn zum Material wurde, stand bisher kaum je im Fokus. Der vorliegende Band besetzt diese Leerstelle und dokumentiert den Versuch, den Schein der Beliebigkeit in einem historisch fundierteren Studium von Benjamins Materialien, Arbeitsweisen und politischen Kontexten zu durchdringen. Das Interesse ist daher einerseits eines der Historisierung. Andererseits wird herausgearbeitet, wie Benjamin sich im Material seiner Zeit bewegt und was wir heute von ihm lernen können.
Erscheint im März