Manuductio Orthographica
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Die Manuductio Orthographica ad linguam germanico-latinam (1629) des Altenburger Lehrers Johann Werner reiht sich ganz in den Kontext grammatikographischer Traditionslinien und Innovationen der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ein. Das Werk, das eine Orthographielehre sowohl der deutschen als auch der lateinischen Sprache enthält, ist insofern überraschend, weil es die Tradition der Schreiber und Kanzlisten des 16. Jahrhunderts aufgreift und mit der innovativen Unterrichtspraxis des 17. Jahrhunderts verbindet. Die didaktischen Bemühungen um den muttersprachlichen Unterricht, die insbesondere auf den Kreis um den Pädagogen Wolfgang Ratke zurückgehen, stellen zweifellos eines der Hauptaugenmerke des Verfassers dar. Der zweisprachige Ansatz (sowohl im Hinblick auf die Beschreibungssprache als auch auf die Behandlung beider Sprachen als Objektsprachen) knüpft an die lange zweisprachige Tradition der lateinischen Grammatikschreibung seit dem Spätmittelalter an. Ferner wird im selben Werk nicht nur der Beschreibung der jeweiligen Orthographien ein eigenständiger Raum gegeben, sondern es werden auch argumentativ Brücken zwischen beiden Sprachen geschlagen.
Das Werk hat neben einer zweiten Auflage im Jahr 1635 auch eine kleinere Neubearbeitung in Form eines der Forschung bislang unbekannten Einblattdrucks erlebt, der im Jahre 1631 in Nürnberg aufgelegt wurde. Diese seltene Form grammatischer Publikation wird im Rahmen des vorliegenden Nachdrucks erstmalig untersucht und der Publikation als Faksimile beigelegt.
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