"Man muß auf seiner Sprache spielen wie auf einem Instrument"
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Diese Studie betrachtet das literarische Werk Walter Kempowskis (1929-2007) aus einem völlig neuen Blickwinkel. Zwar wurde bereits nach dem Erscheinen seiner ersten Romane "Tadellöser & Wolff" (1971) und "Uns geht's ja noch gold" (1972), und dann dem enorm populären TV-Film (1975), die skurrile Familiensprache gerühmt. Es wurde dabei jedoch weitgehend übersehen, dass Kempowski außer Sprüchen wie "Ansage mir frisch", "Klare Sache und damit hopp!" und "wie isses bloß möglich", die damals in den bundesdeutschen Sprachalltag eingegangen sind, eine ungewöhnlich große Zahl traditioneller Sprichwörter und Redensarten in seiner Prosa verwendet hat. Und dies sogar in höherer Frequenz, als es bei anderen deutschen Schriftstellern seiner Zeit der Fall ist.
In insgesamt 8 Kapiteln werden die Sprachformeln in Kempowskis Werk unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet. Nach einer Bestandsaufnahme dessen, was von Kritik und Literaturwissenschaft bisher über die Sprache des Autors gesagt worden ist, werden die wichtigsten Sprichwörter und Redensarten aufgezeigt, die innerhalb der Familie Kempowski verwendet werden, und danach diejenigen im Redefluss von Protagonisten in späteren Romanen. In weiteren Kapiteln werden Funktionswerte, Themenbereiche und Herkunft der Sprichwörter und Redensarten betrachtet sowie mundartliche und fremdsprachliche Versionen vorgestellt. Die darauffolgenden Kapitel zeigen, wie Kempowski traditionelle Sprachformeln in gehäufter Form, kreativ verändert und als Leitmotive eingesetzt hat. Im letzten Kapitel geht es um die Sprachformeln, die den Autor berühmt gemacht haben: die der kempowskischen Familiensprache.
Der zweite Teil dieser Studie besteht aus einem umfangreichen Register mit fast 4.800 kontextualisierten Sprichwörtern und Redensarten, die in Kempowskis veröffentlichtem Gesamtwerk zu finden sind.
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