Mammon, Macht und Maßanzüge
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Mehr als 44 Millionen Deutsche, die lohnabhängig beschäftigt sind, erfahren es tagtäglich bitter am eigenen Leibe: In vielen Fällen ist der Störfaktor Nr. 1 in Betrieben und Behörden der eigene Chef selbst. Die Mehrzahl von ihnen, auch als Monster in Maßanzügen apostrophiert, gelten nach Meinung ihrer Untergebenen als unfähig, selbstherrlich, egoistisch und geldgierig. Für manche Manager-Gehälter in zwei- und dreistelliger Millionenhöhe, bei denen Stundenlöhne von etlichen zehntausend Euro die Regel sind, müssen Durchschnittverdiener ein paar tausend Jahre arbeiten. Und obendrein, als wäre die Zeiten von Kaisern und Königen nicht längst vorbei, herrschen die Bosse (m/w/d) mit absolutistischen Methoden, regiert in den Büros und Amtsstuben das Prinzip von Befehl und Gehorsam, gepart mit monarchistischem Gehabe. In seinem Buch Mammon, Macht und Maßanzüge fordert Rainer Popp, einst selbst in hohen Positionen von Unternehmen tätig, dazu auf, die Macht an Manager in Zukunft nur noch durch ein Wahlmandat der Belegschaft zu vergeben. Seine neue Führungslehre, die er Management by Election nennt, zielt darauf ab, unfähige Chef abzuwählen, die guten und die fürsorglichen Bosse aber in ihren Ämtern zu bestätigen. "Zeigen wir mit einem Stimmzettel den überheblichen, den größenwahnsinnigen, den egozentrischen Nichtskönnern in den obersten Stockwerken die rote Karte", schreibt Popp. "Aber den charismatischen, den anerkannten, den beliebten Chefs, den sollten wir mit Begeisterung folgen.
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