Mainländer-Reflexionen
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Der Offenbacher Philosoph Philipp Mainländer (1841-1876) zählt zu den radikalsten Denkern der beginnenden Moderne. Seine Lehre von einem , Willen zum Tode', wonach alles Leben in der Welt insgeheim den Tod herbeisehnt, brachte eine der schwärzesten Akzentverschiebungen in der abendländischen Geistesgeschichte zuwege, nachdem über fast zwei Jahrtausende dem Dasein der Vorrang vor dem Nichtsein gebührt hatte. Seit langem wird dieser Revolutionär sträflich vernachlässigt, obwohl er auf Künstler wie Alfred Kubin und Karl May, auf Philosophen wie Friedrich Nietzsche und Eduard von Hartmann sowie auf Psychologen wie Carl Gustav Jung und Sabina Spielrein Einfluss genommen hat. Die , Mainländer-Reflexionen' sollen dazu beitragen, Mainländers Schattendasein zu beenden.
Im Buch werden erstens die historischen Quellen dokumentiert, aus denen der Offenbacher seine ungewöhnliche Leitidee über einen kosmischen Todestrieb gewinnt. Zweitens wird Mainländers Situierung als freigeistiger Schüler Arthur Schopenhauers unter die Lupe genommen, um das Spannungsfeld zwischen Eigenständigkeit und Verpflichtung zu erörtern, in dem Mainländers Lehre situiert ist. Drittens wird die Wirkung von Mainländers Philosophie auf die Psychologien Carl Gustav Jungs und Sabina Spielreins untersucht. Die Impulse, die Jung durch Mainländers System empfängt und die er im Gespräch mit Spielrein verarbeitet, wirken fort als Grundannahmen desjenigen großen Gedankengebäudes, das als , Analytische Psychologie' Geschichte schreiben wird.
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