Logik des Imaginären. Diagonale Wissenschaft nach Roger Caillois. Band 2
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Mit seinem vielseitigen Werk, das von Kunst- und Literaturtheorie über Philosophie, Soziologie und Religionswissenschaft bis hin zur Biologie und Mineralogie reicht, hat Roger Caillois (1913-1978) die Grenzen etablierter Disziplinen radikal in Frage gestellt. Davon zeugen nicht nur seine frühen, im Kontext des Surrealismus entstandenen Schriften zur Mimese, zum Mythos und zum Heiligen, seine im argentinischen Exil verfassten literarischen Essays und Reiseberichte, sein berühmtes Spiele-Buch und seine Meditationen zur Welt der Steine, sondern auch seine langjährige Herausgebertätigkeit und die theoretischen Arbeiten, mit denen er seinen transdisziplinären Ansatz unter dem Schlagwort der »diagonalen Wissenschaften« als Theorie künstlerisch-wissenschaftlicher Forschung avant la lettre profilierte. Ausgehend von der Formel »Logik des Imaginären«, in der Caillois das zentrale Interesse seiner Forschungen zusammenfasst, eröffnen die beiden vorliegenden Bände eine bislang weitgehend ausstehende Diskussion über Caillois' facettenreiches OEuvre, vor dessen Hintergrund die Frage nach den möglichen Perspektiven und Grenzen künstlerischer Forschung näher in den Blick zu nehmen ist.
Band 2: Spiel/Raum/Kunst/Theorie
Mit Beiträgen von Friedrich Balke, Mark Butler, Knut Ebeling, Peter Geble, Thomas Hirschhorn, Ulrike Kadi, Maria Muhle, Wolfgang Pircher, Elmar Schenkel, Georg Tscholl u.a.
Wettkampf, Zufall, Nachahmung und Rausch: Caillois' Einteilung der Spiele in die Kategorien âgon, alea, mimicry und ilinx erweist sich auch im Hinblick auf seinen eigenen, ausgesprochen spielerischen Zugang zu Wissenschaft, Kunst und Philosophie als tragfähig. Seit seinen frühen Schriften zum »gefährlichen Luxus« der Mimese und noch in seinem späten autobiographischen Werk Der Fluss Alpheios kreist Caillois' Theorie der Imagination um Querverbindungen, mit denen der euklidische Raum aus den Angeln gehoben und ein Raum der Anziehungen und Abstoßungen, Äußerungen und Verschlingungen, Einfälle und Entsagungen, Sehnsüchte und Ernüchterungen greifbar wird.
Erscheint im Februar