Literarische Perspektiven auf den Kapitalismus
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Über die Epochen hinweg haben literarische Werke den Kapitalismus als ein System abgebildet, das unser Denken und Handeln rahmt. Dabei gab es immer wieder Werke und Genres, die Reflexionen über den Kapitalismus dezidiert in den Vordergrund ihrer Darstellung rückten. Doch gerade die vergangenen Jahrzehnte, in welchen der Kapitalismus nach Mark Fisher zum ausweglosen Vorstellungshorizont avanciert ist, zeugen von einer vermehrten Infragestellung des Kapitalismus in der literarischen Produktion sowie der Literaturwissenschaft. Diese Reflexivität, die auch im gesellschaftlichen Diskurs zunehmend zu Tage tritt, speist sich nicht zuletzt aus aktuellen Krisenerfahrungen: Finanzkrise, Wirtschaftskrise und Klimakatastrophe. Dieser interdisziplinäre Sammelband vereint Beiträge aus der Germanistik, Romanistik, Amerikanistik und Anglistik, die den Blick auf verschiedene zeitgenössische Manifestationen des globalen Kapitalismus und deren literarische oder filmische Repräsentationen richten. Alle betrachteten Werke verstehen sich auch als Kapitalismuskritik, die dessen Pathologien entlarvt, die grundsätzliche Möglichkeit der Kritik auslotet oder den beschwerlichen Versuch unternimmt, Gegenentwürfe zu imaginieren. Im Fokus des Bandes steht das spezifische kapitalismuskritische Potential des literarischen Textes, das sich insbesondere aus dessen Fiktionalität und Funktion als Metadiskurs ergibt.
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