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Liebe in Zeiten des Kapitalismus am Beispiel von Online-Dating Portalen

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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1, 7, Leuphana Universität Lüneburg (Kulturwissenschaften - Culture, Arts and Media), Veranstaltung: Soziologische Theorien der Liebe, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Liebesmarkt hat in den letzten Jahren einen Wandel durchlaufen. Die romantische Liebe und die Partnersuche werden heutzutage stark von der Entwicklung des Kapitalismus, des Konsums von Romantik und den damit verbundenen Produkten geprägt. Wo die Ehe in früheren Jahren noch einen hohen Wert genossen hat, steht heute die Unverbindlichkeit und die Individualisierung im Vordergrund. Seit der Entwicklung des Kapitalismus ist auch die Liebe zu einem riesigen, unerschöpflichen Markt des Überangebots geworden, der immer schnelllebiger und größer wird. Die romantische Liebe wird heute oft mit Konsum und Konsumsituationen verbunden - ein Date findet im Kino oder beim Essen gehen statt, Schönheitsprodukte machen einen attraktiv und das Verspeisen einer Tiefkühlpizza wird in der Werbung als das ultimative romantische Erlebnis zu zweit präsentiert. Romantik und romantische Liebe werden mit Produkten und Aktivitäten verknüpft, die verkauft werden wollen. Liebe ist zu Massenmarkt für Konsum geworden, wie auch Eva Illouz in ihrem Buch Der Konsum der Romantik (2003) feststellt: Der Massenkonsum ist auf dem Liebesmarkt angekommen. Dies wird heutzutage vor allem durch diverse moderne Online-Dating Portale wie Parship, Elite Partner und Co. deutlich. Sie verkörpern wahrscheinlich am besten, wie sehr der Konsum Teil des Liebesmarktes geworden ist und die Konsumsituation, in die man sich bei der Partnersuche begibt. Auf solchen Plattformen kann man sich m Internet durch ein Überangebot an potentiellen Partner klicken. Es herrscht ein "Massenliebesmarkt", auf dem man vermeintliche romantische Liebe mit einem Klick erleben kann. Der Liebesmarkt orientiert sich damit an dem Konsumverhalten, welches auf dem kapitalistischen Massenmarkt herrscht. Hinzu kommt, dass beim Online-Dating, genau wie beim Kapitalismus, viel Kapital in solche Datingprozesse investiert wird - vor allem das von Pierre Bourdieu geprägte ökonomische, kulturelle und symbolische Kapital, um bei dem großen Wettbewerb auf dem überlaufenen Liebesmarkt bestehen zu können. Fraglich hierbei ist, ob diese ständige Akkumulation von Kapital und die vom Überangebot bedingte Schnelllebigkeit und Unverbindlichkeit beim Online-Dating so beibehalten werden kann, oder ob es ab einem bestimmten Zeitpunkt zu einer Gegenbewegung kommt und die Blase des Online-Datings irgendwann platzt - genau wie auch beim Kapitalismus vorhergesagt.
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