' Les Filles du Forgeron '
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Simon Laks (1901-1983), der 1926 im Alter von 25 Jahren von Warschau nach Paris übersiedelte, gehörte zu jener großen Gruppe von Komponisten aus Ländern Mittel- und Osteuropas, die als "École de Paris" in die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts einging. Slawisches Temperament amalgamierte in ihrer Musik mit französischem Esprit, die Folklore ihrer Heimatländer verband sich mit den zeittypischen Stilelementen des Neoklassizismus und des Jazz. Als Mitglied der "Vereinigung junger polnischer Musiker" machte Laks schnell seinen Weg ins französische Musikleben. Doch seine Karriere war mit Beginn des 2. Weltkriegs durch die Kollaboration der Vichy-Regierung mit Nazi-Deutschland beendet. Auf die Internierung 1941 folgte 1942 die Deportation nach Auschwitz. Laks überlebte die Shoah als Mitglied und später Leiter einer Lagerkapelle in Birkenau, wovon er in seinem bewegenden Buch Musik in Auschwitz Zeugnis ablegte.
Nach den traumatischen Erlebnissen fand Laks erst in den 1960er Jahren wieder zu einer geregelten kompositorischen Tätigkeit zurück, eine Oper, Lieder und kammermusikalische Werke, entstanden, die teilweise mit wichtigen Kompositionspreisen ausgezeichnet wurden. Auf dem Höhepunkt dieser von Optimismus getragenen Schaffensphase komponierte er eine Schauspielmusik zu Peretz Hirschbeins berühmter, 1918 in New York uraufgeführter jiddischer Komödie Dem Schmids Techter (Die Töchter des Schmieds) für eine Neuproduktion des Stückes im Pariser Théâtre de l'Entrepôt. Neben Prokofjews Ouvertüre über hebräische Themen und Schostakowitschs Zyklus Aus jüdischer Volkspoesie gehört sie zu den bedeutendsten Auseinandersetzungen der Kunstmusik im 20. Jahrhundert mit jüdischer Folklore - Hommage an eine unwiederbringlich zerstörte Kultur.
Aus der originalen Partitur stellte Holger Groschopp zwei Suiten zusammen, für Violoncello und Klavier und Klavier solo, die die Essenz von Laks' hinreißender Schauspielmusik einfangen. Die Ersteinspielung der Suiten mit Holger Groschopp und Adele Bitter wurde mit dem Opus Klassik 2023 in der Kategorie Editorische Leistung des Jahres ausgezeichnet.
Schwierigkeitsgrad: 3-4
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen