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Leo Jud war Ulrich Zwinglis Freund und Mitstreiter. Doch der Pfarrer am St. Peter, der die Zürcher Reformation im Spannungsfeld von Humanismus und Politik wesentlich prägte, steht bis heute im Schatten seines berühmten Gefährten. Höchste Zeit, ihn aus der Mottenkiste hervorzuholen und zu entstauben.
Anschaulich erzählt Ueli Greminger, selbst Pfarrer am Zürcher St. Peter, anhand der überlieferten Quellen die Stationen in Leo Juds Entwicklung zum Reformator und konfrontiert ihn mit einem resoluten Gegenspieler: dem Dadaisten Hugo Ball. Dieser führte 1916 mit seinen Dada-Aufführungen im Cabaret Voltaire die Kultur des christlich-humanistischen Abendlands ad absurdum, fand in seinen späteren Jahren aber wieder zurück zum Katholizismus in seiner mystischen Ausprägung.
In lebhaften fiktiven Dialogen lässt Greminger den Bilderstürmer immer wieder auf den Wörterstürmer treffen. Die Macht des Wortes steht zur Debatte, aber auch die verdrängten Seiten der Reformation und Leo Juds private Abgründe kommen im Fegefeuer des Dada zur Sprache.
Erscheint im Januar