Lehrbuch der Urologie
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Die Behandlung der Harninfektionen nimmt in der täglichen Praxis, vor allem des Urologen, den breitesten Raum ein. In der urologischen Pathologie ist ihre Bedeutung nicht minder groß. Haben wir einen Patienten mit infiziertem Urin vor uns, wissen wir, daß dies das Zeichen der Erkrankung eines Organs, des ganzen Urogenitalsystems oder in schweren Fällen des gesamten Organismus ist. Die Behandlung der Harninfektion folgt am Anfang in allen Fällen gewissen. seit langem festgelegten Richtlinien, deren Logik uns vielleicht nicht immer gegen wärtig und deren Anwendung uns als Schema in Fleisch und Blut übergegangen sind: Steigerung der Diurese, Verminderung der Kongestion durch Bettruhe und diätetische Vorschriften und heute vor allem Chemotherapie. Die Chemotherapie nimmt in der Therapie der Harninfektion einen so überragenden Platz ein, daß ihr als Einleitung ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Heilt die Harninfektion von selbst oder dank unserer Maßnahmen in kurzer Zeit aus, was gottlob die Regel ist, brauchen wir uns keinen weiteren differentialdiagnostischen Erwägungen mehr hinzugeben: der Patient ist geheilt, ohne daß wir genau wissen, was er eigentlich gehabt hat. Tritt diese erwünschte Heilung nicht ein, sind wir gezwungen, zu überlegen, was der Grund dieser verzögerten Heilung oder gar Verschlimmerung unter unseren Augen sein könne. Es beginnt, je nach Charakter und Ausbildung des behandelnden Arztes, früher oder später das Stadium der Differentialdiagnose und der differenzierten Behandlung. Um das riesige Gebiet der Harninfektion dem Leser übersichtlich zu machen, ist eine Unterteilung des Stoffes eine unbedingte Notwendigkeit. Diese "Cnter teilung kann nach verschiedenen Gesichtspunkten vorgenommen werden.
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