Lebendigkeit im Bild
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Was sehen wir, wenn wir Bilder eines Tieres betrachten? Seine naturgetreue, möglichst objektiv erfasste äußere Erscheinung? Die persönliche Auffassung des Künstlers von dessen Wesen? Einen idealtypischen Vertreter seiner Art? Und weshalb wirken die Tiere so manchen Künstlers wie schockgefroren, während man die Individuen Joseph Wolfs am liebsten festhielte, damit sie nicht im nächsten Moment vom Malgrund entwischen? Die Tiermalerei erlebte im 19. Jahrhundert in Europa und insbesondere in England bedeutsame Umbrüche, spiegelte sie doch gesellschaftliche Entwicklungen wie die Entstehung der zoologischen Gärten und den Diskurs um Darwins Evolutionstheorie wider. Auch die zunehmende Verwissenschaftlichung der naturkundlichen Disziplinen stellte neue künstlerische Anforderungen, denen die junge Fotografie technisch noch nicht gerecht werden konnte. Die Kunsthistorikerin Nicole Ricarda Sußet untersucht im vorliegenden Buch, wie sich vor diesem Hintergrund das Oeuvre Joseph Wolfs (1820-1899) ausnimmt und inwiefern und mit welchen Mitteln sich der Künstler mit den zeitgenössischen geistigen Strömungen auseinandersetzte. Der aus der Eifel stammende Künstler lebte und arbeitete ab 1848 in London, wo er sich rasch zum bedeutendsten Tiermaler entwickelte, den das 19. Jahrhundert hervorbrachte.
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