Lange Leitung, kurzer Draht. Die intuitive Risikowahrnehmung von Laien beim Höchstspannungsnetzausbau und die Folgen für die Unternehmenskommunikation
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Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1, 5, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die Frage zu erörtern, wie Unternehmenskommunikation gestaltet sein sollte, um die angestrebte erhebliche Erweiterung des deutschen Höchstspanungs-Stromnetzes zu befördern und mehr Akzeptanz zu erreichen, und zwar vor dem Hintergrund, dass es mannigfaltige Widerstände betroffener Bürger gibt. In dieser Arbeit wird im theoretischen Teil ausgeführt, dass der Netzausbau als ein "unsicheres" Projekt in zweierlei Hinsicht gesehen werden kann: Es ist für das Unternehmen "unsicher", weil der wachsende Widerstand zu zusätzlichen Kosten führen kann, und "unsicher" im Verständnis der Bürger, weil sie wegen ihrer Risikowahrnehmung Sorgen um negative Effekte für sich und ihre Umwelt. haben. Der Netzausbau selbst wird jedoch vom Unternehmen und den Experten, die es beauftragt, als keineswegs riskant bewertet. Der Grund für diese "Wahrnehmungsschere" ist der Umstand, dass Experten und Laien unterschiedliche Konzepte zur Projektbeurteilung verwenden: Experten multiplizieren die Wahrscheinlichkeit des Eintretens mit der Höhe des Schadens. Laien verwenden hingegen komplexe, nichtmathematische Heuristiken. Auf diesen Umstand aufbauend, wird im praktischen Teil das Konzept "outrage management" von Peter Sandman eingeführt. Im Verständnis von Sandman wird Risiko als "hazard plus outrage", d. h. die mathematische Seite plus die auf Intuition gegründeten Faktoren definiert. Sandmans Konzept wird sodann in der Arbeit für den Netzausbau-Fall durchexerziert. Eine Inhaltsanalyse von Zeitungsartikeln dient anschließend dazu, die "outrage"-Faktoren in eine Rangfolge für den Fall Netzausbau zu bringen.
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