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landläufiges lexikon

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Das Habitat der Gedichte von Christoph Wenzel ist vor allem der ländliche Raum, sind die Übergangszonen vom Urbanen ins Ländliche. Vororte, die einst Dörfer waren. Das Ruhrgebiet mit seinem fortdauernden Strukturwandel etwa, den Versuchen einer kulturellen Naturierung von Industriebrachen, oder das Münsterland bilden Pole seiner literarischen Geografie. Dazwischen liegen Verkehrsadern, abklingende Kernkraftmeiler, Windkraftanlagen. Aber Landschaft ist bei Christoph Wenzel immer auch Menschenlandschaft. Und so führt er uns in eine private Kindheitsgegend und durch Dörfer, die, vermeintlich ausgestorben, »im Grunde nur noch ehrenamtlich hier« sind, doch »noch immer angeschlossen / an einen geld- und einen zigarettenautomaten, / die herzlungenmaschine«. Er registriert den »blümchen-bh auf dem wäscheständer, / von letzten hummeln bestäubt« am Ende eines Sommers, »der mehr war / als das summen seiner teilchen«. Seine höchst musikalischen, rhythmisch treibenden Gedichte sind eine poetische Sozialgeschichte des Dörflichen - sehr spezifisch und eben darin universell. »Christoph Wenzel betreibt eine klangstarke Provinz- und Heimatkunde ... in einem ironischen Ton, der zugleich Wehmut wie Distanz anschlägt«, befand die Jury, die ihm für Gedichte aus diesem Band den Dresdner Lyrikpreis 2020 zuerkannte.
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Preis

27,90 CHF