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"La Gran Aldea" von Lucio Vicente López. Ich-Erzählsituation und die Figur des Ich-Erzählers im realistischen und naturalistischen Roman

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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1, 7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: Der realistische und naturalistische Roman in Argentinien, unter Leitung von Prof. Dr. W. Matzat, Sprache: Deutsch, Abstract: Die erzählerische Konstruktion einer Lebensgeschichte in ihrem zeitlichen Ablauf gehört zu den bedeutendsten Gegenständen des neuzeitlichen Romans. Die für diese Romane gewählte Ich-Erzählsituation erzeugt durch die Identität des Erzählers mit der Romanfigur eine hohe Glaubwürdigkeit des Erzählten: es ergibt sich das Verifikationsschema des Ich-Romans. Allerdings war die Ich-Erzählsituation gemäß dem historischen, naturwissenschaftlichen und soziologischen Erkenntnisanspruch des europäischen Realismus und Naturalismus untypisch. Diese verlangte eher eine heterodiegetische Erzählinstanz, die das Geschehen vom olympischen Standpunkt aus kritisch kommentierte. Der Erzähler trat in der Funktion des Wissenschaftlers als Autorität auf, so etwa bei Balzac, der mit der Comédie humaine eine Sittengeschichte verfassen wollte. Dennoch wählte López, der entsprechend dem Untertitel ("Costumbres bonaerenses") beabsichtigte, eine argentinische Sittengeschichte zu verfassen, eine nicht den europäischen Vorbildern entsprechende Erzählsituation, obwohl er sich hinsichtlich des Realismus offensichtlich an ihnen orientierte. Damit werden die Erläuterung der Figur des Ich-Erzählers und die Bedeutung der Erzählinstanz zu zentralen Fragen der Untersuchung dieses Romans.
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