Kunst und Politik. Jahrbuch der Guernica-Gesellschaft
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Seit den 1960er Jahren wurde von verschiedenen Seiten an der Ausweitung des Politischen gearbeitet, und damit ist die Monopolisierung von Politik durch den Staat, die Regierung, die Parteien und ihre Organisationen in Frage gestellt worden. Unter Politik wird nach neuerem Verständnis auch die Regulierung sämtlicher sozialer Bereiche durch Basisaktivitäten begriffen. Das führt zu einer tendenziellen Verschmelzung der kulturellen, künstlerischen und der politisierten sozialen Handlungsfelder. Die Erosion einer eigenständigen linken Kultur und Kunst ist nicht zuletzt eine Folge dieser Generalisierung des Politischen. Vor der Folie der historischen Verknüpfungen von Kunst und Politik werden gegenwärtige Modelle politischer Kunst befragt, die mit unterschiedlichen Methoden der Intervention kritische Positionen entwickeln. In Beiträgen von Barbara McCloskey, Fred Evans, Ursula Frohne, Jutta Held, Christian Katti, Asko Lehmuskallio, Kristin Marek, Barbara Paul, Gregory Sholette, Kirsten Claudia Voigt, Peter Weibel u. a. wird das breite Spektrum historischer und gegenwärtiger Politisierungsformen der Kunst diskutiert. Der Band entwirft Perspektiven auf das Verhältnis zwischen einem veränderten Politikverständnis und einem erweiterten Kunstbegriff seit der Moderne und reflektiert die Auswirkungen dieses historischen Wandels auf den aktuellen Zusammenhang von Kunst und Politik.
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