Kultus und Erkenntnis
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ie Entwicklung des Christentums ist nicht denkbar ohne das Ringen um die Frage: In welchem Verhältnis stehen Glauben und Erkenntnis zueinander? Ist die christliche Botschaft voraussetzungslos zu glauben, oder verlangt das heutige Bewusstsein einen erkennenden Zugang, etwa zu den Berichten des Neuen Testaments?
Dabei ist zu bedenken, dass schon das Johannes-Evangelium die Formulierung: 'Ihr werdet erkennen' enthält. Und Paulus als ein Verstehender der Auferstehung wird von Albert Schweitzer als 'Schutzheiliger des Denkens im Christentum' bezeichnet. So steht Paulus mit seiner Gotterkenntnis am Anfang der hier neu geführten Auseinandersetzung. Noch dringender stellt sich die Frage nach einem modernen Zugang zum Kultus und zum zentralen Sakrament: der Messe und ihrer Erneuerung in der Menschenweihehandlung. Rudolf Steiners epochale Darstellung der Messe als einer vierstufigen Mysterienhandlung wird dabei in Beziehung gesetzt zur viergliedrigen Struktur des Denkens.
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