Kulturpolitik mit der Brechstange - Die literarische Intelligenz als Oppositionskraft in den 1970er Jahren der DDR
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Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1, 3, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Wäre die gegenwärtige deutsche Literatur Gegenstand einer wissenschaftlichen Arbeit, würde es sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit wohl um eine literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung auf dem Gebiet der Germanistik handeln. Gleiches könnte man mit Sicherheit auch für die Erforschung der BRD-Literatur der letzten vier bis fünf Jahrzehnte behaupten. Was jedoch die DDR-Literatur angeht, so findet man einen Großteil der wissenschaftlichen Arbeiten, die sich mit dieser auseinandersetzen, in den Bücherregalen historischer Abteilungen, sieht man einmal von jenen Werken ab, die sich tatsächlich ausschließlich mit linguistischen Phänomenen oder literarischen Gattungen beschäftigen. Während die Literatur der BRD nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges keinen spürbaren politischen Einfluss innerhalb des eigenen Staates ausübte, kann die Literatur in der DDR nicht unabhängig von Politik und Macht der SED betrachtet werden, was diese unstreitbar zu einem historischen Forschungsgebiet werden lässt.
Literatur in der DDR war nicht nur einfach das Produkt eines Schriftstellers, das auf direktem Wege von den Bürgern rezipiert wurde. Literatur in der DDR verstand sich zum einen als sozialistische Auftragsliteratur der SED, die das Talent der Schriftsteller für propagandistische Zwecke zu nutzen versuchte, zum anderen versuchte sie jedoch eine eigenständige Literatur zu sein, die sich von den inhaltlichen Forderungen der Partei distanzierte. Auf eben jener um Autonomie bemühten Literatur soll der Fokus der vorliegenden Arbeit liegen.
Von den SED-Machthabern wurde sie als ernst zu nehmender Gegner, als starke Opposition verstanden, die der Imagepflege der DDR im Wege stand. Schwerpunkt der Betrachtung sind dabei die siebziger Jahre, da diese als Höhepunkt der literarischen Oppositionsbewegung betrachtet werden können.
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