Krankheit und Tod in den Romanen von Charlotte Brontë
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Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1, 0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Anglistik und Amerikanistik), 80 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Krankheit und Tod haben schon immer eine zentrale Rolle im Denken der Menschen gespielt. In manchen Epochen gewinnen sie jedoch besonders an Bedeutung, so zum Beispiel im Viktorianischen Zeitalter, für das man von einem regelrechten "cult of death" (Wheeler 1994: 28) sprechen kann. Die Literatur der Zeit ist als Spiegel der Gesellschaft durchsetzt von diesen Motiven, und die Romane Charlotte Brontës stellen keine Ausnahme dar. Tatsächlich kann gerade für ihre Romane von einer "obsessiven Verwendung von Tod und Todessymbolik" (Rublack 1985: 32) gesprochen werden. Ihre Romane Jane Eyre, Shirley und Villette, die hier im Zentrum der Untersuchung stehen sollen, illustrieren beispielhaft die Durchdringung der Literatur mit einer ausgeprägten Krankheits- und Todesthematik.
Diese Magisterarbeit setzt es sich daher zum Ziel, die große Bedeutung dieser Themen anhand verschiedener Beispiele aufzuzeigen. Dabei soll herausgearbeitet werden, welche Funktionen die Themen Krankheit und Tod im Kontext der Romane haben. Die Figurenanalyse stellt eines der Hauptwerkzeuge der Interpretation dar, da es in der Natur der Sache liegt, dass hauptsächlich Menschen - hier die Figuren der Romanwelt - von Krankheiten und Tod betroffen sind. Dennoch sollen weitere Bereiche, in denen sich diese Aspekte ebenfalls niederschlagen, untersucht werden. Dazu gehört zum einen die Sprachmetaphorik der Romane, zum anderen die Raumgestaltung.
Der Theorieteil dieser Arbeit soll den für die Interpretation nötigen historischen und kulturellen Hintergrund liefern und aufzeigen, welche Rolle Krankheit - dazu zählen sowohl körperliche als auch geistige Erkrankungen - und Tod in der Kultur des Viktorianischen Zeitalters spielten. Zu den körperlichen Krankheiten, die von besonderer Bedeutung für die spätere Analyse sein werden, zählen Tuberkulose - die bedeutendste Krankheit des 19. Jahrhunderts - und Fieberkrankheiten, zu den psychischen Erkrankungen "moral insanity" und Hysterie. Da diese eine Vorrangstellung innerhalb der Romane einnehmen, wird ihnen dementsprechend viel Raum zukommen. Um die Relevanz und die Hintergründe der psychischen Leiden zu erschließen wird ausführlich auf das in diesem Zusammenhang besonders bedeutsame Thema der weiblichen Sexualität im Viktorianischen Zeitalter eingegangen.
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