Kosmopolitismus im Wandel
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Seit den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ist ein starkes Interesse am Kosmopolitismus in den Sozial-, Kultur- und Rechtswissenschaf ten zu verzeichnen. Allerdings hat der Kosmopolitismus seit Beginn des neuen Jahrhunderts einen schweren Stand. Vor diesem Hintergrund formuliert Seyla Benhabib den Kosmopolitismus neu. Im Fokus ihrer Überlegungen steht die Frage, wie wir ihn in der heutigen Welt zusammen mit dem Bemühen um Gerechtigkeit im Globalen Süden und dem Streben nach planetarischer Nachhaltigkeit neu denken können.
Benhabib geht den zeitgenössischen Kritiken am Kosmopolitismus nach und kommt zum Schluss, dass es weiterhin möglich ist, den Kosmopolitismus zu verteidigen, indem man ihn von der Geschichte des westlichen Kapitalismus und dem Zeitalter des Imperialismus und Kolonialismus loslöst. Sie grenzt den Kosmopolitismus von gängigen liberalen normativen Modellen unserer Zeit klar ab, und zeigt auf, dass allein der Kosmopolitismus die Fortschritte im Bereich der internationalen Menschenrechte integrieren kann. Nicht zuletzt plädiert sie für ein Verständnis von Kosmopolitismus, in dem auch das neue planetarische Bewusstsein, das im Gefolge der ökologischen Katastrophen unserer Zeit entsteht, seinen Niederschlag findet.
Erscheint im Februar