Konstruktionen bürgerlicher Identität
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Ob in Imagebroschüren, offiziellen Ansprachen oder öffentlichen Debatten - städtische Selbstbilder tauchen bei vielen Gelegenheiten auf. Sie geben Vorstellungen wieder, die die Bürgerinnen und Bürger von ihrer Stadt haben, und sie positionieren die Kommunen zugleich gegenüber anderen Städten. Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Frage, wie städtische Selbstbilder in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden und wer sie prägte, welche Funktionen sie nach innen und außen erfüllten und welche Wert- und Ordnungsvorstellungen sie transportierten. In einer engen Verknüpfung von Kultur- und Sozialgeschichte zeigt die Studie am Beispiel der Identitäts-, Bau- und Imagepolitik in Freiburg, Dresden und Dortmund , wie stark das Gewicht der bürgerlichen Deutungseliten war und wie sehr die lokalen Selbstbilder zentrale Überzeugungen des städtischen Bürgertums widerspiegelten.
Obwohl dieser Befund für alle untersuchten Städte gleichermaßen gilt, weisen die drei Kommunen signifikante Unterschiede auf: Entscheidend für die zeitliche und räumliche Selbstverortung waren die lokal spezifischen Deutungskulturen, deren Einfluss und Ausrichtung jeweils auf die historische Funktion sowie die Wirtschafts- und Sozialstruktur der Städte zurückzuführen ist. Zahlreiche Beispiele lassen dabei eine erstaunliche Konstanz der Selbstbilder über alle politischen Brüche hinweg deutlich werden, zugleich aber auch eine flexible Anpassung ihrer Inhalte an eine sich wandelnde Umwelt. Die interdisziplinär angelegte Studie erschließt auf innovative Weise die Konstruktion und Vermittlung bürgerlicher Identitäten und betont deren kommunalpolitische Relevanz bis in die Gegenwart.
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