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Konfessionskirchen, Glaubenspraxis und Konflikt in Graubünden, 16.-18. Jahrhundert

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Warum gab es in der Frühen Neuzeit zahlreiche Religionskonflikte, warum endeten sie und inwieweit hingen sie mit Vorgängen der Staatsbildung zusammen? Graubünden eignet sich zur Beantwortung dieser Fragen, weil es sich um ein bikonfessionelles Territorium mit schwach entwickelter Staatlichkeit handelt, das von langanhaltenden Religionskonflikten geprägt war, die bis zu konfessionell motivierten Morden und Massakern reichten. Mit einem vergleichenden Ansatz zeigt die vorliegende Studie, dass sich über Konfessionsgrenzen hinweg die Glaubenspraxis im 16. und 17. Jahrhundert hin zu verbal und universalistisch geprägten Frömmigkeitsformen wandelte. Der universalistische Charakter des Glaubenswissens bewirkte, dass sich mit seiner Hilfe Konflikte unterschiedlicher Art auf verschiedenen Ebenen - vom Streit unter Nachbarn bis zu Gegensätzen zwischen Großmächten - auf einen einheitlichen Gegensatz abbilden ließen. Überdies bewirkte der universelle Wahrheitsanspruch der konfessionellen Glaubensgemeinschaften, dass eine Konfliktlösung nur durch die Eliminierung des Gegners denkbar erschien. Die Entwicklung von Konfessionen wirkte dadurch konfliktaggregierend und konflikteskalierend. Religionskonflikte ebbten ab, als sich mit der politischen Theorie und ihren Konzepten der Staatsraison und der Souveränität nicht-religiöse Begründungen politischer Ordnung durchsetzten und mit dem Pietismus auf evangelischer Seite verbale Elemente der Frömmigkeitspraxis zurück traten.
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Preis

105,00 CHF

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