Konfession, Politik und Gelehrsamkeit
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Johann Gerhard ist einer der bedeutendsten lutherischen Theologen des 17. Jahrhunderts. Bekannt ist er vor allem aufgrund seines dogmatischen Hauptwerks Loci theologici, das eine umfangreiche Rezeption im Protestantismus, aber auch im Katholizismus erlebt hat. Darüber hinaus verfasste er zahlreiche Erbauungsbücher, die hohe Auflagen erzielten. Neben seiner Funktion als Professor der Theologie in Jena, die er von 1616 bis zu seinem Tod 1637 inne hatte, wirkte er viele Jahre als Prediger, Seelsorger sowie als Berater von Fürstinnen und Fürsten.
Dieser Band bietet die erste zusammenfassende Darstellung des Gelehrten aus interdisziplinärer Sicht. Dabei stehen insbesondere die bei Gerhard festzustellenden Interdependenzen zwischen Theologie, Politik und Gelehrtenkultur, ihre Verortung innerhalb der zeitgenössischen konfessionell-politischen Situation sowie der reichs- und territorial(-politischen) Rahmenbedingungen im Mittelpunkt des Interesses. Viele Beiträge greifen für ihre Darstellungen auf den in der Forschung bisher weitestgehend unberücksichtigten Gerhard-Nachlass in der Forschungsbibliothek Gotha zurück und erschließen so neue Zusammenhänge im Leben und Werk des Gelehrten.
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