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Komponierte Geschichte

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Warum hat Brahms sein Werk an einem bestimmten Punkt für beendet erklären können, und warum hat er gegen alle Erwartung für diesen Abschluss seines Schaffens ausgerechnet Klavierminiaturen gewählt? Und was ist von dem divergierenden Urteil über diese Werke aus dem Freundes- und Bekanntenkreis zu halten? Die Brahmsforschung hat bisher keine verbindliche These zu den späten Klavierstücken entwickelt. Das gängige Deutungsschema vom janusköpfigen Brahms, der insbesondere im Spätwerk Gattungskonservatismus mit zukunftsweisender Materialbehandlung verbinde, greift hier nicht. Merkwürdig sind auch die vereinnahmenden und zugleich einander entgegengesetzten Positionen der Brahmsforschung, die diese Klavierstücke einerseits der klassischen Sonatentradition zuordnet bzw. sie andererseits als Wegbereiter der Dodekaphonie feiert. Wären sie nicht eher dem Lyrischen Klavierstück zuzurechnen, einer Gattung, die als Inbegriff "romantischer" Klaviermusik doch nahezu eine Gegeninstanz zum klassischen Gattungs- und Normengefüge darstellt? So befasst sich diese Studie zunächst mit der Frage, wie angemessen das Bild des "konservativen" bzw. "progressiven" Brahms überhaupt ist. Thematisiert wird sodann Brahms' eigenes Verhältnis zur Musikgeschichte. Die folgende Analyse der späten Klavierstücke arbeitet Prinzipien der formalen Gestaltung sowie von Wiederholung und Variierung als kompositorische Verfahren heraus und deckt motivische Beziehungen zwischen verschiedenen Kompositionen auf. Diese Überlegungen münden in der These, Brahms habe mit seinem Schaffen die Idee eines historisch-systematischen Gattungskompendiums verfolgt: In diesem wäre Musikgeschichte nach Gattungen sortiert sowohl zu retrospektieren als auch fortzuschreiben. Das späte Klavierwerk bildet - so der Autor Knud Breyer - den Schlussstein dieses musikalischen Kompendiums.
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Preis

97,00 CHF

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