Komik als eine Darstellungsform in der deutschsprachigen Exilliteratur von 1933-1950
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Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, 0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Neuere Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollen komische Darstellungsformen in der deutschsprachigen Exilliteratur unter einem erweiterten Blickwinkel betrachtet werden. Im ersten Schritt soll das Komische dabei zunächst als Begriff sowie dessen Funktion und Wirkungsweise auf ihre Anwendbarkeit für die Untersuchung der Exilliteratur hin überprüft werden, wobei mir eine literaturhistorische Herleitung komischer Darstellungsformen sinnvoll erscheint. In einem zweiten Schritt sollen dann vor dem Hintergrund aktueller Exilliteraturdebatten wesentliche Funktionen und Wirkungsweisen komischer Darstellungsformen innerhalb der Literatur des Exils herausgearbeitet werden. Diese bilden gleichzeitig den Untersuchungsschwerpunkt für die anschließenden Textanalysen. Den Kern der Arbeit bildet die Analyse der Romane "Babylonische Wandrung oder Hochmut kommt vor dem Fall" von Alfred Döblin und Irmgard Keuns "D-Zug dritter Klasse", in denen komische Darstellungsformen eine konstituierende Rolle spielen, jedoch von der Literaturwissenschaft weitgehend unbeachtet blieben. Dabei wird zu zeigen sein, dass das Komische in den Romanen nicht nur als Gestaltungsmittel zur Vermittlung satirischer Gegenwartskritik fungiert, sondern auch Ausdruck eines reflexiven Verarbeitungsverfahrens des Autors sein kann, der Komik auch als Mittel zur Bewältigung existenzieller Geschichtserfahrung und als Ausweg aus dem drohenden dichterischen Verstummen begreift.Zudem setzt sich die vorliegende Arbeit zum Ziel, aufzuzeigen, dass Funktion und Wirkungsweise des Komischen auch innerhalb der Exilliteratur bestimmten Entwicklungen unterworfen sind. Insofern begründet sich auch die Auswahl der analysierten Romane, die von gänzlich unterschiedlichen Entstehungsvoraussetzungen ausgehen. Alfred Döblins 1934 verfasste "Babylonische Wandrung" spiegelt vor allem die frühe Exilerfahrung eines etablierten Autors im Bewusstsein einer sich verfestigenden nationalsozialistischen Macht wieder. Irmgard Keuns 1938 erschienener Roman "D-Zug dritter Klasse" verarbeitet dagegen bereits die Erkenntnisse eines langen Aufenthaltes im Exil und die Gewissheit eines ausgreifenden totalitären Hitlerdeutschlands. Beide Romane stehen in der Rezeption hinter ungleich berühmteren Romanen ihrer Autoren zurück, sodass die vorliegende Arbeit einen Beitrag zur Wiederentdeckung der Romane leisten und im weiteren Sinne einen Anstoß zur Neubewertung komischer Darstellungsformen in der deutschsprachigen Exilliteratur geben soll.
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