Klassentreffen
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Liebi Maitli und Buebe!" Mit dieser schmeichelhaften Anrede kündigt sich ein Klassentreffen an. Julia Onken muss nicht lange überlegen: Sie ist dabei. Und ahnt noch nicht, was sie da erwartet: eine Lektion über das Fortleben der unaufgeräumten Vergangenheit, über Lebensentwürfe und deren Gelingen oder Scheitern. "Klassentreffen" ist ein so komisches wie altersweises Buch der großen Psychologin über prägende Erfahrungen, unsere Vorstellungen von der Welt und uns selbst sowie darüber, was sie aus und mit uns machen.
Ein Klassentreffen ist eine Lehrstunde. Nicht nur darüber, wie unterschiedlich wir altern: Bei einigen meint man, sie hätten die Eltern geschickt, bei anderen, sie hätten ihre Kinder entsandt. Wie in einem Film bekommen wir auch vorgeführt, welche Lebensmodelle uns zunächst zur Verfügung standen und wie wir damit in die Welt gestartet sind, ob sie uns ein gutes Selbstwertgefühl zu vermitteln vermochten oder ob wir lebenshinderliche Muster zu überwinden hatten. Vielleicht begreifen wir erst im Rückblick auf unsere Schulzeit, weshalb bestimmte Ereignisse tiefe Spuren in uns hinterlassen haben, die uns bis ins Alter prägen. Vielleicht kommen wir uns endlich auf die Schliche. Julia Onkens Fazit des so unterhaltsamen wie denkwürdigen Tages lautet jedenfalls: "Und sollte demnächst wieder eine Einladung kommen - ich bin dabei.
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