"Klar sind wir anders, aber was macht das schon für einen Unterschied!?"
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Heutzutage gilt München als eine der "Regenbogenhauptstädte" Deutschlands. Vielfalt und Offenheit werden von der Stadt selbst sowie von der Mehrheit ihrer Bewohner*innen großgeschrieben. Wie aber wurde und wird dieses Stadtimage von jenen wahrgenommen, die ihre sexuellen Identitäten und Selbstbilder jenseits heteronormativer Lebensentwürfe herausbilde(t)en? Vor dem Hintergrund dieser Frage untersucht Marcia Rebay in ihrer qualitativen Studie die Lebens- und Erfahrungswelten von sechs in München lebenden lesbischen Frauen zweier Generationen. Anhand der unterschiedlichen Biographien ihrer Gesprächspartnerinnen rekonstruiert sie dabei den Wandel gesellschaftlicher Normen und Fremdbilder bezüglich lesbischer Lebensweisen innerhalb der Münchner Mehrheitsgesellschaft. Hierzu wird allerdings nicht diese selbst einer Studie unterzogen, sondern es werden drei ältere und drei jüngere lesbische Frauen befragt, wie sie diesen Wandel als Zeitzeuginnen erlebt haben und wie sie ihr gegenwärtiges soziales Umfeld inzwischen wahrnehmen. Es geht also darum, wie sich die entsprechenden Fremdbilder auf die individuellen Identita¿ts(re-)konstruktionen sowie allta¿glichen Denk-, Sprech- und Handlungsweisen der Frauen auswirken. Differenzvorstellungen spielen jedoch nicht nur im Mit- oder Gegeneinander von Mehrheitsgesellschaft und lesbischem Milieu, sondern auch innerhalb der lesbischen beziehungsweise queeren Szene(n) eine Rolle. Es wird demzufolge auch untersucht, inwieweit sich hier Binnendifferenzierungen im inzwischen weit gesteckten und heterogenen Milieu der Lesben beziehungsweise Queers auch in den Selbstverortungen der einzelnen Befragten niederschlagen. Diese Studie leuchtet somit in ein Desiderat der Münchner Stadtgeschichte sowie die lesbische beziehungsweise queere Szene Münchens hinein und gibt Einblick in die vielschichtigen und generational unterschiedlichen Identitätsentwürfe und -kämpfe sechs lesbischer Frauen.
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