Kirchliche Sozialformen im Wandel
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Allzu sehr hat sich die Religionssoziologie in den vergangenen Jahrzehnten auf die Makro- und Mikroebene des Religionssystems konzentriert - und dabei kirchliche Sozialformen aus dem Blick verloren. Das vorliegende Buch zeigt, dass diese sich trotz ihrer Komplexität und ihres singulären Charakters soziologisch erfassen lassen, wenn distinkte Ebenen von Kirchlichkeit anhand divergierender Handlungsrationalitäten analytisch voneinander getrennt werden. Innerhalb des Mehr-Ebenen-Systems Kirche kommt es zu einer Aktivierung des religiösen Publikums, die mit einer Ökonomisierung kirchlicher Handlungsrationalitäten und einer Popularisierung kirchlicher Angebote einhergeht. Individualisierung und Pluralisierung stellen dabei nicht nur Entkirchlichungsprozesse dar, sondern gleichzeitig Prozesse innerkirchlicher Transformation. Trotz ihres Wandels behalten kirchliche Sozialformen ihre hohe Bedeutung für die Evidenzsicherung eines zunehmend kontingenten Glaubens.
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