Kirchenasyl in der Bundesrepublik Deutschland
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Seit 1983 in der Bundesrepublik Deutschland zum ersten Mal Kirchenasyl gewährt wurde, hat sich daraus ein zentraler Konflikt zwischen Kirche und Staat entwickelt. Das Phänomen, dass Ausländer aus Angst vor Abschiebung in ein Gotteshaus flüchten, löste eine politisch-gesellschaftliche wie wissenschaftliche Kontroverse über seine Legalität und Legitimität aus: Ist Kirchenasyl unbotmäßiger Rechtsbruch oder legitimes Korrektiv gegenüber humanitären Defiziten des Asyl- und Ausländerrechts? Die vorliegende Studie ist die erste umfassende Untersuchung, die Theorie und Praxis des Kirchenasyls in Deutschland aus politikwissenschaftlicher Perspektive beleuchtet: Analysiert werden der konkrete Ablauf und die daraus resultierenden Konflikte, die öffentliche Kontroverse sowie die damit einhergehenden politiktheoretischen und verfassungsrechtlichen Problemlagen. Außerdem zeigt der Autor die geschichtlichen Entwicklungslinien des Kirchenasyls auf und zieht einen Vergleich mit analogen Ereignissen in anderen europäischen Staaten sowie in Nordamerika. Stets wird der Schutz von Menschen in Sakralbauten thematisch eingebettet in den Gesamtkomplex des spannungsreichen Verhältnisses von Religion und Politik.
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