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In »Kinder der Natur« macht sich Luljeta Lleshanaku auf die Suche nach ihrer Kindheit und damit ihrer Erinnerung an die Zeit, als sich der albanische Kommunismus auf seinem Höhepunkt befand. Eine Zeit der heimlichen Gebete, weil Religionsausübung verboten war, eine Zeit der heimlich gelesenen Bücher, weil ein Großteil der europäischen Literatur von der Zensur verboten war. Hier ¿ zwischen verfallenden Häusern, Tomatengärten und gummierten Strümpfen, wo die wegbrechende Zukunft und die »Kunst der Einsamkeit« sich von alleine vererbt ¿ tut sich niemand leid, und es gibt weder Opfer noch Täter, höchstens eine Art höhere Macht, mit der man umgehen muss und leben.Lleshanakus Gedichte umspinnen jeweils Geschichten, die uns allen nahegehen, weil wir die Protagonisten auch aus eigener Erfahrung kennen. Väter, die man nie oft genug besucht, der Geschmack von Milch, die erste Rasur. Doch so wie die Autorin es beschreibt, haben wir es noch nie gesehen. Ihre Poesie ist von großer Genauigkeit, eindringlich, feinsinnig und humorvoll. Jede Wendung ist überraschend, wirkt aber dennoch nicht gesucht, sondern wie natürlich gewachsen und von unverwechselbarer Hellsichtigkeit.
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