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Karl Friedrich Zöllner

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Die Astronomie hat seit den T agen des Copernicus eine relati v geradlinige und folgerichtige Entwicklung genommen: In der er­ sten Phase nach der revolutioniiren Hypothese von der Mittel­ punktstellung der Sonne im Planetensystem wurde die Lehre des Copernicus gegen wissenschaftliche und ideologische Angriffe ver­ teidigt und ausgebaut. Dieser erkenntnisreiche Abschnitt endet im groGen und ganzen mit der Entdeckung des Gravitationsgesetzes durch Isaac Newton, nachdem zuvor Johannes Kepler und Galileo Galilei und andere Gelehrte bedeutende Voraussetzungen fiir die Begriindung der Himmelsmechanik geschaffen hatten. Daran schlieGt sich eine Epoche der Entwicklung himmelsmechanischer Methoden und immer genauerer Positionsbeobachtungen, die zu einer Fiille von weitreichenden Entdeckungen fiihrten, darunter auch zahlreichen praktisch bedeutungsvollen. Kalkiil und Beob­ achtung entfalteten sich aneinander und unter Nutzung der Mog­ lichkeiten, die durch die friihkapitalistische Produktion fiir die Herstellung von Beobachtungsinstrumenten entstanden. Die Erfol­ ge der hstronomie auf dem Boden der Himmelsmechanik waren so gravierend, daG mechanische Gesetze als Prototyp von Natur­ gesetzen schlechthin erschienen, was im mechanischen Materialis­ mus philosophisch verallgemeinert wurde. Der Astronomie selbst fielen in der Sicht ihrer Repriisentanten Aufgaben zu, die als "ewige" Ziele angesehen wurden, obgleich sie in der Realitiit nur zeitweise galten. Ihren klassischen Ausdruck fand diese Auffas­ sung in den Worten von F. W. Bessel: Die Astronomie hat keine andere Aufgabe, als Regeln fur die Bewegung jedes Gestirns zu lfinden, aus welchen sein Ort . . . folgt.
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