Kapitän zur See Hans Langsdorff
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Im Dezember 1939 verweigerte der Seeoffizier Hans Langsdorff einen letzten, aussichtslosen Kampf, sprengte sein Schiff vor Montevideo, rettete die Besatzung von 1.200 Mann und erschoss sich bald darauf. Um seine Gestalt hat sich ein Mythos gebildet, der eine rationale Auseinandersetzung mit seinen Handlungsmotiven bisher verhinderte.
In seiner Biographie Langsdorffs beschreibt Hans-Jürgen Kaack einen Offizier, der zeitlebens versuchte, seine geistige Unabhängigkeit selbst in der hierarchischen Struktur des Militärs zu bewahren. Die Achtung vor der Würde des Menschen kennzeichnete seinen Wertekanon, den er auch im Kriege einhielt. Seine Unkonventionalität und Offenheit bewies Langsdorff immer wieder. Sogar den Dialog mit revolutionären Matrosen suchte er im Jahr 1918. Indem Kaack bei seiner Darstellung seinen Protagonisten in dessen jeweiligen sozialen Umwelten einbettet, legt der Autor zugleich ein Stück Mentalitätsgeschichte der deutschen Flotte in drei Epochen vor.
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