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Kant und die Imagination der Tiere

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Kants Reflexionen über die Tiere eröffnen einen bisher übersehenen Zugang zu seiner Konzeption menschlicher Anschauung und Einbildungskraft. In ihrem Buch zeigt Rahel Villinger, wie Kants Ästhetik, Erkenntnis- und Geschichtstheorie vor dem Hintergrund der Annahme eines tierischen Erkenntnisvermögens durch Anschauung und Einbildungskraft völlig neu lesbar werden.Kant als frigider Denker der menschlichen Vernunft, der in den Kräften der Sinnlichkeit nichts als Unmoralität und tierische Niedrigkeit sieht: Dieses Vorurteil ist immer noch weit verbreitet. Tatsächlich aber ist Sinnlichkeit für Kant ein eigenförmiges und eigenständiges Vermögen der Erkenntnis durch Anschauung und Einbildungskraft. Gegen die rationalistische Schulphilosophie seiner Zeit und auch gegen die neu aufkommende Philosophie des deutschen Idealismus hat Kant damit eine von der Vernunft unabhängige Sinnlichkeit radikal aufgewertet.Wir brauchen die Imagination anderer Tiere, um unsere eigene denken zu können und ihr kritisch die Grenzen zu ziehen. Darum umfasst eine Imagination der Tiere mit Kant beides: die Vorstellung einer übermenschlichen Kraft rein sinnlicher Anschauung und Einbildung, deren Singularität und Unmittelbarkeit die Vollkommenheit und Unendlichkeit göttlicher Anschauung spiegelt, und die spezifische Einbildungskraft vernünftiger Tiere, deren beschreibende Tätigkeit Bild und Schrift, Anschaulichkeit und Begriff verbindet, und die erst durch die Imagination ihres vorzeitigen Ursprungs - ihrer tierischen Urform - möglich wird. Am Leitfaden seiner Reflexionen über die Tiere wird so eine versteckte Doppelsinnigkeit in Kants Denken der sinnlichen Natur sichtbar, die die Grundlagen moderner Ästhetik, Poetik und Bildtheorie bestimmt.
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