Just be natural!
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Das Kino ist eine Bild- und eine Montage-Kunst. Und es ist eine Schauspieler-Kunst. Filme machen, wir folgen da François Truffaut, heißt auch: mit hübschen Frauen (und Männern) hübsche Dinge machen. Es ist die zweite Seite des Kino-Schönen: die Charakterisierung der Figuren mit Gestik und Kamera, Kostüm und Licht. Aus der Verklärung von Gesicht und Körper erst erwächst der Glamour. Das Schöne als Moment des Scheinhaften, Flüchtigen, Unvergleichlichen, das sich jedem Versuch widersetzt, es auf einen bestimmten Sinn zu reduzieren. Figuren werden gestaltet - und so Images gebildet (also strategisch entwickelt) und Helden geformt (also konkret inszeniert). Und immer reibt sich alles zwischen den Polen von Anverwandlung und Verkörperung, von acting und performance, von Schauspiel und Figurenpräsenz. Die hier gesammelten 57 Notate zur Schauspielkunst bieten Anmerkungen zu Spiel und Wirkung einiger Darsteller einiger Darsteller aus unterschiedlichen Zeiten und unterschiedlichen Kinematografien. Sie zeugen von der Faszination für Darsteller im Kino, die sich selbst nicht verstecken, durch besondere Nuancen aber - oft nur durch kleine Details - einen ganz fremden Charakter präsentieren. Die Typologie ist deskriptiv zu verstehen: von den Abgebrühten und den Allerweltskerlen über die Glamourösen, Kapriziösen und Resoluten bis zu den Modernen und Spielerischen. Die Ausführungen im Detail sollten dagegen als Versuche einer essentiellen Bestimmung begriffen werden. So ist auch der Titel "Just be natural", ein Ausspruch des großen Darstellers Fredric March, als Kontrapunkt zu lesen, von dem aus immer andere, immer aufregendere Präsentationsspiele sich erkennen lassen.
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