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Die Umweltkrise ist ein kaum untersuchtes Thema in der Psychoanalyse. Nach dem bahnbrechenden - in diesem Heft erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegten - Artikel von Harold F. Searles aus dem Jahr 1972 ist es diesbezüglich fast ein halbes Jahrhundert still geworden. Heutige psychoanalytische Ansätze sowie eine gewisse Tradition des ökologischen Denkens tragen zu einer bestimmten Vorstellung der menschlichen und nichtmenschlichen Natur bei, wie sich diese etwa bei dem Begriff des >Anthropozän< andeutet. Diese Vorstellung soll die Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse ersparen, welche der Kapitalismus als individuelles wie kollektives Symptom hervorbringt. Die Beiträge dieses Heftes fordern das psychoanalytische Denken angesichts der Tatsache der die Lebensgrundlagen zunehmend bedrohenden Krise heraus. Welcher Stellenwert kommt dabei der Annahme des Unbewussten zu? Inwiefern zeigt sich diesbezüglich der Abgrund der subjektiven Verantwortung? Und aus aktuellem Anlass: Deckt die Covid-19-Pandemie eine weitere narzisstische Kränkung des Menschen auf?