Julian Krein: "Notizen aus meinem musikalischen Leben"
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Die jüdische Familie Krein war eine bemerkenswerte Erscheinung im Russland der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die sieben Brüder waren allesamt Musiker, unter ihnen zwei herausragende Komponisten - Alexander (1883-1951) und Grigori (1878-1957) - sowie der Geiger David Krein (1869-1926), der als Konzertmeister des damals führenden russischen Orchesters des Bolschoi Theaters und Duo-Partner von Sergei Rachmaninow international renommiert war. Grigori Kreins Sohn Julian (1913-1996) wurde in den 1920er Jahren als komponierendes Wunderkind europaweit bekannt. 1927-1934 lebte Julian Krein zusammen mit seinem Vater in Paris, wo er bei Paul Dukas studierte. Zu seinen Kommilitonen gehörten Olivier Messiaen, Elsa Barraine, Joaquín Rodrigo, Ljubomir Pipkow und andere Komponisten. 1934 kehrten Grigori und Julian Krein nach Moskau zurück.
Julian Krein war nicht nur Komponist, sondern auch ein begabter Musikschriftsteller. In den 1960er Jahren verfasste er umfangreiche Memoiren unter dem Titel "Notizen aus meinem musikalischen Leben", die einen wertvollen Überblick über russisch-jüdische, französische und sowjetische musikalische Kultur und Erinnerungen an die Begegnungen mit vielen bedeutenden Musikern des 20. Jahrhunderts enthält, darunter Alban Berg, Dmitri Schostakowitsch, Sergei Prokofjew, Pablo Casals u.a. Diese bis heute unpublizierten Memoiren werden nun in der Übersetzung von Antonina Klokova erstmals den Lesern zugänglich gemacht.
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