Jugoslawiens Auseinandersetzung mit dem Stalinismus
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Im Zentrum dieser Studie steht der Konflikt des jugoslawischen Zwerges mit dem stalinistischen Riesen. Der Autor untersucht, wie es zu dem ersten ungewöhnlich frühen und nach außen spektakulären «Bruch im Monolithen» (K. Deutsch) gekommen ist. Er zeigt, wie der unterschwellige Gegensatz zwischen Großmachtpolitik in einen Konflikt umschlug. Im Widerspruch zu einigen Selbstdarstellungen des offiziösen Belgrad geht der Autor davon aus, daß die Entzweiung keinen ideologischen Ursprung im Sinne eines demokratischen Weges zum Sozialismus hatte. Bruno Heidlberger kann deutlich machen, daß der von der jugoslawischen Spitze stalinistisch betriebene Bruch bis heute, trotz der äußeren Abkehr vom Stalinismus, nicht zur Beseitigung der parteilich-etatistischen Sklerose und der korruptiösen Vermischung von Partei, Staat und Wirtschaft beigetragen hat. Das Schisma von 1948 hat Jugoslawien eingeholt und erschüttert seine Fundamente. Wer - nicht nur - die gegenwärtigen Verhältnisse im späten «Kunstprodukt» Jugoslawien verstehen will sollte dieses Buch lesen. Gegenüber der sowjetischen Geschichtsschreibung stellt es, besonders was die Bewertung des Charakters des «Großen Vaterländischen Krieges» betrifft, ein Stück «Glasnost» dar. Heidlbergers Arbeit regt dazu an sich erneut mit dem jugoslawischen «Fall» zu beschäftigen und nicht nur bezogen auf ihn weiterzudenken und weiterzuhandeln.
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