Josef Madlener: Mein Kosmos
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Der Künstler Joseph Madlener (1881-1967), dessen inhaltliche und
maltechnische Bezüge zu Friedrich, Segantini, Schwind und Millet
offensichtlich sind, kann als Vater der Neoromantik bezeichnet werden.
In Auseinandersetzung mit dem französischen Impressionismus und den
Neo-Impressionisten bildete er seine ureigene
divisionistisch-pointillistische Technik aus, in der er zunächst
konventionelle Themen und Motive der Region sowie Szenen des
ländlich-bäuerlichen Lebens gestaltete. In den 1930er Jahren
experimentierte er mit medialem Malen, beschäftigte sich mit Mystik und
Okkultismus und nahm in seinen Zeichnungsbüchern dezidiert Stellung
gegen das System von A. H., unschwer als Hitlers Initialen erkennbar.
Der Romancier J.R.R. Tolkien bediente sich bei der Konzeption seines
Zauberers Gandalf in Der Herr der Ringe (1954) auch eines Sujets
Madleners. So ist Gandalf dem Berggeist nachempfunden - einer Figur, in
der sich zugleich der Maler selbst spiegelt. Diese spannend geschriebene
und prächtig gestaltete Monografie berücksichtigt neben den Gemälden,
Zeichnungen und Tagebüchern auch den Briefverkehr und die
Sammlungsbestände an Büchern, Zetteln und Fremdbildern. Der Leser kann
nicht nur einen bislang praktisch unbekannten Maler entdecken, sondern
auch eine eindrucksvolle Bildwelt bestaunen, deren romantische Aspekte
heute wieder jüngere Künstler inspirieren.
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