Johann Rudolf Bys (1662-1738)
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Unter den Künstlern an den Höfen der beiden Schönbornbischöfe in Pommersfelden und Würzburg nahm der in der Schweiz geborene, in Italien und Holland ausgebildete Maler Johann Rudolf Bys eine herausragende Stellung ein. Bys hatte sich vor 1689 in Prag niedergelassen und dank seiner künstlerischen Vielseitigkeit bald eine anerkannte und finanziell einträgliche Position erlangt. Er malte großformatige Altarblätter, profane und religiöse Historienbilder, Jagd- und Blumenstilleben. Mit seinen Blumenbildern trug Bys maßgeblich zum Entstehen einer eigenständigen böhmischen Stillebentradition bei.
Bei den engen Beziehungen zwischen Franken und Böhmen blieben Lothar Franz von Schönborn, einem der kunstsinnigsten Potentaten des Reiches, die Qualitäten von Bys nicht verborgen. Ab 1713 war dieser als Kabinettmaler und Galerieverwalter in Pommersfelden tätig. Er wirkte bei der Einrichtung der Galerie mit, von 1717 an war er mit der Freskierung der Treppenhausdecke, des Vestibüls, der Sattelkammer im Marstall und anderer Räume des Schlosses beschäftigt. 1719 gab Bys den Katalog der Pommersfeldener Galerie heraus, den ersten im deutschsprachigen Raum gedruckten Katalog überhaupt. Nach Fertigstellung des Schlosses arbeitete Bys im Auftrag des Fürstbischofs in der Reichskanzlei in Wien, in Friedrich Karl von Schönborns Besitzung Göllersdorf, im Benediktinerstift Göttweig, im Palais des Grafen Hatzfeld in Breslau und im Monfort-Schloß in Tettnang. Ab 1729 war Bys neben Balthasar Neumann in der Schönbornkapelle am Würzburger Dom und der neuerbauten Residenz als Freskant und später als Leiter der Ausstattung tätig. Er entwarf Tapeten, Möbel, ganze Raumausstattungen und betrieb eine Ornamentgießerei.
Aufgrund seiner umfassenden Bildung und seines breiten künstlerischen Spektrums ist Bys als Künstlerpersönlichkeit in der Zeit um 1700 im süddeutsch-österreichischen Raum eine Ausnahmeerscheinung. Mit der vorliegenden Arbeit wird erstmals ein OEuvrekatalog vorgelegt, der einen vollständigen Überblick über sein Schaffen, d.h. Wand- und Deckengemälde, Tafelbilder, Entwürfe und Studien anstrebt.
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