Johann Jacob Mosers staatsrechtlich-politische Vorstellungen
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Nie war je eine so merkwürdige Zeit, niemals ein solcher Kampf zwischen Finsternis und Licht, Vernunft und Glauben, Natur und Gnade"
In einer Zeit, in der z.B. durch die Idee des vereinten Europas Veränderungen der politischen Ordnung entstehen können und plurale Weltanschauungen aufeinandertreffen, die andere politische Anforderungen an den Staat stellen als dies bisher der Fall war, erhalten Fragen der normativen Begründung von Politik eine neue Qualität.
Johann Jacob Moser (1701-1785) erlangte vor allem als "Vater des deutschen Staatsrechts", als Begründer des modernen Völkerrechts und im Widerstand gegen die absolutistische Willkürherrschaft Herzog Karl Eugens von Württemberg große Anerkennung. Im Hintergrund blieb dabei Mosers staatsrechtlich-politisches Werk im Prozeß des sozialen und politischen Wandels des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, in der Umbruchsituation des 18./19. Jahrhunderts. Anhand der Untersuchung und Erörterung seiner Schriften, die im weitesten Sinne der Fürstenspiegeltradition verhaftet blieben, seiner Einordnung in die politische Ideengeschichte und der wissenschaftlich-schriftstellerischen Auseinandersetzung mit bedeutenden Zeitgenossen wie Samuel Puffendorf oder Christian Wolff wird dieses Versäumnis nachgeholt.
Aus den Wirren seiner Zeit und der Krise seines Vaterlandes um reichsständischen Absolutismus und landständische Libertät, um Aufklärung und Pietismus entsteht das Bild eines Staatsrechtlers, dem es um die Idee eines ideal konzipierten und funktionierenden Staates aufgrund der Vereinbarkeit von geistigen und politischen Gegensätzen ging. Dabei handelt es sich um wissenschaftliche Theorien und politische Forderungen eines Staatsmannes des 18. Jahrhunderts, die nicht nur im Vormärz unter Robert von Mohl und letztlich ebenso für das politische System und die politische Praxis des 20. Jahrhunderts z.B. hinsichtlich einer moderierenden, nicht ausgrenzenden Politik im Zuge neuer sozialer Fragen von Interesse sein könnten. Zahlreiche Schaubilder, umfangreiche Anmerkungen und erläuternde Dokumente ergänzen die Studie.
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