Jenseits nationaler Kriegschuldfragen. Politikwissenschaftliche Ansätze: L. L. Farrar: Arrogance and Anxiety
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: sehr gut, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Neueste Geschichte), Veranstaltung: Seminar für Theorie und Methode: "Der Erste Weltkrieg in der Geschichtsschreibung", Sprache: Deutsch, Abstract: L. L. Farrar versucht in Arrogance and Anxiety. The Ambivalence of German Power 1848- 1914, die Ursachen für den Kriegsausbruch 1914 jenseits nationaler, personaler oder gruppenspezifischer Schuldzuweisungen zu beleuchten. Farrar betrachtet dazu die Umstände und Ereignisse, die zum Krieg führten. Er beleuchtet die Rolle und die Situation aller europäischen Mächte, konzentriert sich aber hauptsächlich auf Deutschland, als eine Nation, die auf Macht und Stärke gründete und deren Führer sich durch Macht und Stärke definierten. Farrar bemüht sich zunächst, die Entwicklungen und Veränderungen in Europa von 1848 bis 1890 und spezieller von 1890 bis 1914 deutlich zu machen. Für die Jahre unmittelbar vor dem Kriegsausbruch, also 1912 bis 1914, benutzt er eine analytische, nicht chronologische Methode: Er verteilt seine Untersuchungen auf vier Themen, die Politik und die Allianzen der großen Mächte, die Balkankrise als Bedrohung des Status quo, die Beziehung zwischen Innen- und Außenpolitik sowie die militärischen Strategien und die Diplomatie der europäischen Mächte. Diese Themenbereiche werden dann unabhängig voneinander, jeweils für die Jahre 1912 bis 1914, analysiert.
Bei seinen Betrachtungen kommt Farrar immer wieder auf die schon den Titel des Buches bildenden Schlagwörter arrogance und anxiety zurück, zwei Verhaltensmuster, die im gegenseitigen Wechselspiel die Politik aller europäischen Mächte beeinflussten, für Deutschland aufgrund seiner zentralen, eingekesselten Lage auf dem Kontinent aber von besonderer Bedeutung waren. Dementsprechend wird auch in der vorliegenden Arbeit, die Farrars Buch vorstellen und analysieren will, immer wieder der Rückbezug auf diese beiden Leitbegriffe seinen Platz finden, in der Regel durch eine unübersetzte Übernahme in den Text. Am Ende dieser Arbeit stehen dann noch einige internationale Kritikerstimmen und ein eigenes Fazit zu Farrars Buch.
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