Jenaer Jahrbuch zur Technik- und Industriegeschichte 25
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Die Beugung (Diffraktion) war seit Huygens und Fresnel bekannt. Erfahrene Mikroskopiker kannten viele praktische Tricks. Um feine Details des Objekts zu erkennen. Mikroskope nach Abbe konnten dennoch die bis dato geltenden Auflösungsgrenzen sprengen. Seine Experimente und theoretischen Überlegungen führten gezielt zur physikalisch möglichen Auflösungsgrenze.
Auch 150 Jahre nach Abbes Berechnungen zur Beugung an Objektiven ist die Optikentwicklung ein keineswegs abgeschlossenes Forschungsgebiet.
Glasbläser aus dem Thüringer Wald wie Heinrich Geißler ermöglichten mit ihrer Vakuumtechnik wissenschaftliche Entdeckungen, etwa Spektralanalyse und Röntgenstrahlen. Mit Zeiss-Technik konnten in der Frühphase der Quantenphysik neue Atomspektren entdeckt werden (Bergmann Serie).
Höchste Präzision, geringe Dimensionen und rationale Fertigung prädestinieren die optischen Elemente aus dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF (Jena), um in Erkundungssatelliten eingesetzt zu werden. Höchste Zuverlässigkeit und Lebensdauer sowie originelle Leichtbauprinzipien sind weitere Kennzeichen für Weltraumanwendungen.
Bei vielen Dingen des täglichen Lebens wie zum Beispiel von Brillen bis hin zu komplexen optischen Komponenten und Systemen sind dünne Schichten bestimmend für deren Leistungsfähigkeit.
Im Oktober 2022 wurde der deutsche Zukunftspreis vergeben für die Entwicklung des Mikroskopsystems ZEISS Lattice Lightsheet 7. Das ist ein Höhepunkt einer Jahrhunderte währenden Entwicklung zur Sichtbarmachung feinster, mit bloßem Auge nicht wahrnehmbarer Strukturen. Es ermöglicht biomedizinischen Forschern erstmals, lebende Zellen über Stunden oder Tage hinweg live und in 3D zu beobachten. Sie untersuchen damit beispielsweise, wie die Zellen auf bestimmte Wirkstoffe reagieren oder was geschieht, wenn Viren oder Bakterien in Zellen eindringen.
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