Jahrbücher für Kunstwissenschaft, 1872, Vol. 5

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Excerpt from Jahrbücher für Kunstwissenschaft, 1872, Vol. 5: Heft 1Florenz bietet noch heute fast ausschliesslich das Material zu ihrer Beurtheilung, freilich immerhin nur ein sehr beschränkten, der Untergang der Hauptwerke, namentlich der Frenkencyklen von ihrer Hand, hat in der Hauptsache das allmähliche Vergessen und Verkennen ihrer Bedeutung ver umseht. Der älteste Künstler dieser Reihe ist Andrea Carlagno (1390 bis um ein Jahrzehnt älter als Musccio. Als zweifellos von sei ner Hand erscheinen mir in Florenz ausser den. Erwähnten Fresken im Bargello das höchst lebendige, derbe Reiterbild des Niccolo da Tolentino im Dome zwei Darstellungen der Kmuzigung im Kloster degli Angeli und derselbe Gegenstand sehr verwandt im Ospedale bei S. M. Nuova, von Tafelbildern ein h. Hieronymus in der Akademie (gr. Gem. 38) und ein Botticelli genanntes Altarbild derselben Sammlung vielleicht auch ein sehr lebsndiger, farbiger Kopf im Pal. Pitti Sein her vorragendstes Werk jedoch ist erst vor wenigen Jahren wieder bekannt geworden, ein Abendmahl im Cenacolo des früheren Klosters S. Apollonia (jetzt Miüt¿rkleidermagazin). Dieses umfangreiche Fresko von fast kolos saien Formen, ausgezeichnet durch tadellose Erhaltung, mit seinen man nigfach individualisirten Gestalten von derbem Körperbau, höchst plastischer Rundung, individuellen Köpfen stimmt durchaus mit den Fresken des Bargello, bei allem Realismus ist der gesammte Eindruck, den die leben dige Charakteristik, die biedere realistische Auffassung, Schwung und Haltung in den Bewegungen und der Gewandung, mannigfaltige und kräftige Färbung hervorrufen, ein ernster, selbst grosser, wie wir ihn kaum bei einem Florenti_ner dieser Zeit vor Ghirlandajo und Signorelli wiederfinden.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.