IWASA Internationales Wasserbau-Symposium Aachen (34.) 2004

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Was ist in den Wochen und Monaten nach den Hochwasserfluten im Elbegebiet im August 2002 nicht alles gesagt, getalkt, geschrieben, verkündet und proklamiert worden? Kein Umweltministerium oder betroffene bzw. zuständige politische Institution, keine Nichtregierungsorganisation, kein Landes- oder Bundesverband unserer verschiedenen Fachorganisationen, kein vermeintlicher Fachmann hat die Gelegenheit ausgelassen, oft begleitet von Profilsucht und Effekthascherei, die Ursachen der extremen Hochwasser zu benennen und mit dem Finger auf die Schuldigen zu zeigen. Dabei hat jeder für sich in Anspruch genommen, den Königsweg zur Vermeidung der Hochwasserkatastrophen zu kennen. Selbst die Europäische Union sah sich zu statements veranlasst. Klagen, Anklagen und Aktionismus beherrschen die Szene. Inzwischen haben sogar kommerzielle Messen das Thema Hochwasser als Geschäftszweig erkannt. Ich gestehe freimütig und offen, dass es mir in dieser Atmosphäre anfänglich schwer fiel, dem Vorschlag der wissenschaftlichen Mitarbeiter zu folgen, beim nächsten Symposium das Thema Hochwasser zu behandeln. Heute bin ich dankbar für deren Beharrlichkeit, besteht doch damit die Gelegenheit, unser Verständnis des Hochwasserschutzes in Verbindung mit unseren Leistungen und Möglichkeiten der Fachwelt und auch der Öffentlichkeit in einer sachlichen und wieder abgekühlten Atmosphäre darzustellen. Vielleicht gelingt es dadurch auch, die bei Hochwässern sehr kurze Halbwertzeit des Vergessens etwas zu verlängern.